Und dann kam Flamara. Sie ist das Beste, was mir passieren konnte – und gleichzeitig die größte Herausforderung. Sie stellt mein gesamtes Trainerinnenwissen auf den Kopf und verändert so viel in meiner Denkweise! Flamara lässt sich einfach nicht verbiegen, und dafür bewundere ich sie.
Durch sie habe ich gelernt, dass Kooperation keine Einbahnstraße ist. Früher dachte ich, es reiche, Kooperation von meinem Pferd einzufordern – so wie es im klassischen Pferdetraining üblich ist. Aber in Wahrheit geht es um Geben und Nehmen. Wenn ich es schaffe, ihr wirklich zuzuhören, ohne sofort zu bewerten oder Lösungen zu suchen, dann gewinne ich nicht nur Erkenntnisse über sie, sondern auch über mich selbst.
Ich glaube, genau das ist der Kern des „neuen“ Pferdetrainings: Weg von alten Mustern, in denen Pferde nur „funktionieren“ sollen. Weg von der Idee, dass sie blind gehorchen müssen – so wie es in vergangenen Zeiten notwendig war. Heute wissen wir viel mehr über Pferde. Wir könnten uns Zeit nehmen, auf sie eingehen, mit ihnen arbeiten statt gegen sie. Aber oft halten uns tief verankerte Glaubenssätze zurück.
Ich hatte das Glück, in kleinen Ställen meinen eigenen Weg zu finden. Ich wurde zwar manchmal belächelt, aber ich musste mir nicht ständig anhören, wie Pferdetraining angeblich „richtig“ geht. Denn ehrlich gesagt: Früher war ich auch nicht zimperlich. Ich habe die Gerte benutzt, meinen Frust am Pferd ausgelassen – und niemand hat mich gestoppt. Doch tief in mir wusste ich immer: Ich wollte keinen Sportgerät, sondern einen Partner.
Heute helfe ich dir, dein Pferd mit diesem Blick zu trainieren – gesund, fair und mit gegenseitigem Verständnis.